Es bleibt ganz Ihnen überlassen, welche Regeln Sie im Haus für Ihren Hund aufstellen. Es gibt jedoch gewisse Regeln, die jeder Hundebesitzer befolgen sollte, damit er ein wahrer Rudelführer bleibt.

1. Wenn  ein neuer Hund ins Haus kommt, gehen Sie zuerst mit ihm spazieren, bei diesem Spaziergang baut sich ein erstes Vertrauensverhältnis auf. Etablieren Sie sich als Rudelführer, indem Sie die ersten Regeln festlegen. Beim Betreten des Hauses gehen Sie zuerst hinein, und bitten danach Ihren Hund Ihnen zu folgen. Die übrigen Familienmitglieder sollen sich zuerst zurückhalten. Der Hund braucht jetzt keine Streicheleinheiten, sondern eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Die meisten Menschen erliegen der Versuchung, den Hund auf dem Grundstück und im Haus herumstreunen zu lassen und entzückt zu beobachten, wie er jedes neue Zimmer und jeden neuen Gegenstand beschnuppert und erkundet. Falls Sie das tun, erlauben Sie ihm, das ganze Anwesen für sich zu beanspruchen. In den ersten beiden Wochen müssen Sie ihm für alles, was er tut, erst die Erlaubnis erteilen.

2. Halten Sie sich in den ersten beiden Wochen mit Ihrer Zuneigung zurück, bis der Hund die Hausordnung kennt und sich an sein neues Rudel gewöhnt hat. Sobald Ihr Hund ruhig ist und er in seinem Körbchen liegt, können Sie zu Ihm gehen und Ihn kraulen und anfangen eine Bindung zu ihm herzustellen. Nicht Ihre Zuneigungen, sondern Ihr Führungsenergie wird dem Hund das Gefühl von Geborgenheit zu geben.

3. Stehen Sie morgens auf, wann Sie wollen und nicht wann Ihr Hund will. Er ist nicht Ihr Wecker. Sogar wenn Sie Ihren Hund in Ihrem Bett schlafen lassen, erziehen Sie Ihren Hund dazu, das Schlaflager ruhig zu verlassen, sofern er vor Ihnen aufwacht. Anschließend muss er still warten, bis Sie aufstehen.

4. Ihr Hund muss unbedingt wissen wo er schläft. Er soll sich seinen Schlafplatz nicht selber aussuchen. Wenn der Hund neu in Ihrem Haus ist, legen Sie Ihren Hund jeden Abend in seine Transportbox. So gewöhnt er sich schnell an seine neue Umgebung, obwohl ihm gleichzeitig Grenzen gesetzt sind. Danach können Sie die Box gegen ein Kissen oder Körbchen austauschen. Wenn Ihr Hund in Ihrem Bett schlafen darf, stellen Sie klare Regeln auf. Sie bitten den Hund in Ihr Schlafzimmer. Gehen sie ins Bett, warten Sie ein wenig und erlauben dem Hund zu Ihnen zu kommen.

5. Beginnen Sie den Tag ohne großartige Berührungen und ohne besondere Aufmerksamkeit. Danach gehen Sie spazieren, damit er sich lösen kann. Ihre Bindung wird während des Spaziergangs gestärkt. Das Idealste wäre ein sehr anstrengender, langer Spaziergang, damit Ihr Hund sich richtig auspowern kann.

6. Füttern Sie Ihren Hund nach dem Spaziergang ruhig und schweigend. Wenn er aufgeregt auf und ab springt, warten Sie bis er sich beruhigt hat und unterordnungsbereit ist, danach bekommt er erst etwas zu fressen.

7. Ihr Hund darf bei Tisch nicht betteln oder Sie beim Essen stören. Sie legen fest, wann der Hund zum Esstisch kommen darf. Fallen Sie nicht auf flehende Blicke Ihres Hundes herein.

8. Wenn er genug Auslauf (dazu zählt nicht der Garten) hatte und sein Fressen beendet ist, sind die Streicheleinheiten an der Reihe. Bringen Sie zuerst Ihren Hund zur Ruhe, bevor Sie Ihm Ihre Zuneigung zeigen.

9. Machen Sie kein großes Aufheben, wenn Sie das Haus verlassen, oder heimkommen. Bei jungen Hunden müssen Sie das Kommen und Gehen sehr oft üben, bevor Sie Ihn alleine lassen. Achten Sie darauf, dass er ruhig und unterordnungsbereit ist, wenn Sie kommen und gehen. Sobald er die gewünschte Haltung eingenommen hat (gesenkter Kopf, entspannte Rute) sprechen Sie nicht mehr mit Ihm und stellen keinen Blickkontakt her. Verhalten Sie sich Ihrem Hund gegenüber eher kühl und strahlen Sie eine ruhige und bestimmt Energie aus. Bei der Heimkehr ermutigen Sie sein aufgedrehtes Verhalten nicht noch mehr, indem Sie Ihm Aufmerksamkeit schenken, sondern Ziehen Sie sich zuerst um, oder erledigen Sie sonstige Tätigkeiten. Danach gehen Sie mit Ihrem Hund einen kleinen Spaziergang machen und danach können Sie mit Ihm spielen und streicheln.

10. Bei ängstlichen Hunden, eher mit Zuneigung sparen, da sie die Angst vergrößern, wenn Sie Ihn bei einer ängstlichen Situation auf den Arm nehmen oder streicheln. Wenn Ihr Hund auch zittert, bitte keinen Kontakt zu Ihm aufnehmen. Ruhe bewahren und so tun, als wäre nichts gewesen. Wenn Ihr Hund vor Mülltonnen oder sonstigem Angst zeigt, mehrmals in großem Abstand vorbeigehen und den Abstand dabei verringern.

11. Jedes menschliche Haushaltsmitglied muss ein Rudelführer sein. Ihr Hund muss respektieren, dass alle Menschen einen Rang höher einnehmen. Das bedeutet, dass jedes Familienmitglied dieselben Regeln und Gesetze einhalten muss. Besprechen Sie dies gemeinsam und achten Sie darauf. Sie können dem Hund nicht erlauben auf die Couch zu springen, wenn Sie zu Hause sind, und es verbieten, wenn Ihr Mann nach Hause kommt. Ein inkonsequenter Führungsstil sorgt dafür, dass Ihr Hund auch nur sporadisch folgt.

12. Erlauben Sie keine Aggression bezüglich des Futters oder Spielzeug, auf keinen Fall darf Ich Hund sein Körbchen verteidigen. Ihr Hund muss wissen, dass seine Sachen in erster Linie IHRE Sachen sind. Achten Sie darauf, dass er ruhig und unterordnungsbereit ist, ehe Sie Ihn füttern, und dass er nicht knurrt, wenn Sie sich ihm während des Fressens nähern, auch wenn es noch der beste Knochen ist.

13. Gestatten Sie ihm nicht wie wild zu bellen. Wenn Ihr Hund ein Problem mit übermäßigem Bellen hat, ist die Ursache meist körperliche oder geistige Frustration. Dieser Hund sehnt sich nach physischer Anstrengung und einem aktiven Hundeführer. Mit seinem Gebell möchte er Sie auf seinen Missstand aufmerksam machen!